The Hoax Capitalism

Kapitalismus ist der Aufmerksamkeit Wert soviel wie etwa ein böser Geist oder ein Gehex könnte man auch formulieren.

Es handelt sich um ein Phänomen, das nirgendwo ordentlich angemeldet erscheint.

Böse deshalb, weil negative Eigenschaften, man könnte auch sagen, schlechte Auflösungserfahrungen damit verbunden werden.

Der wahrscheinlichste Aufenthaltsort von Kapitalismus ist da zu vermuten, geht man der Spur des Bösen auf den Grund, wo Menschen betrogen werden, nicht einfach so mit faulem Zauber, sondern ziemlich exakt wie es erscheint, mit oder über die Usanzen, die im Umgang mit Geld aufzuspüren sind.

Wann Geld zu Kapitalismus mutiert, ist für den Laien, der Marx nicht kennt, schwer zu definieren.

Privatbesitz an den Produktionsmittel, ist der eine Hinweis, aus dem Kapital dazu dann wieder Geld machen, der andere, wobei er davon ausging, Geld sei gespeicherte Arbeit. 

Die unsichere Bestimmung (Wert eines Diamanten) zieht die noch viel schwieriger zu bewältigende Auflösungskalamität von Gebrauch- und Tauschwert nach sich.

Wert ist, was Aufmerksamkeit erregt. Noch mehr Wert ist, was diese wieder löst.

Marxens Mehrwert bleibt stehen bei der der Bestimmung, weitere Fehler verursachen zu können. Eine kommunistische Partei zum Beispiel, die es auf diesen abgesehen hat.

Um zu zeigen, wie aus gespeicherter Arbeit ein Surplus für die Unternehmer wird, benötigt es ein knochenhartes Studium.

Das Resultat, das über diesen Weg zur ethischen Belehrung angedient wird ist geschenkt, wenn der Begriff Arbeit als ein Attribut von Aufmerksamkeit verstanden wird oder aus diesen Fesseln der naturwissenschaftlichen Obsession befreit wird.

Dennoch erscheint es, als hätten nun sehr viele eine sehr feste Meinung gebildet davon was Kapitalismus sei, so sehr, dass man sich an Wotan erinnert.

Dass Geister nicht getötet werden können, davon profitiert nun der in Schwang gekommene Begriff von Kapitalismus insofern als die damit in Zusammenhang gebracht werdenden Machenschaften keinen strafrechtlich belangbaren Adressaten kennen und damit der Öffentlichkeit bedenkenlos zur Verfügung gestellt werden können, um Luft abzulassen.

Der plumpe Versuch, die Reichen zur irdischen Trägerschaft dessen zu bestimmen, was Kapitalismus darstellen könnte, ist schwer im Kommen, und wenn man auf der Ebene solcher Gedankenspiele wagt Schlüsse zu ziehen, erscheinen nicht die Falschen ausgemacht.

Was aber, wenn unter diesen Reichen eine oder einer ist, der seinen Reichtum selbst erworben hat, unter der Nutzung der ihm in einer Marktwirtschaft wie der gewesenen gebotenen Möglichkeiten, legal und ohne nennenswerte Ungeradheiten.

Wirft man einen Blick auf das Steuerrecht, das aus der unseligen Anschauung von den bösen Geistern folgt, dann stehen gerade diese reich Werdenden hier unter so etwas wie einer besonderen Strafpflicht.

Die Erben bleiben daneben so gut wie verschont. Gerade aber ihre Ansprüche wüten am ungezügelsten auf der Verzinsung unverdienten Kapitals.

Wenn im Regenbogen der Gefühle die nicht schönen ausgemacht werden, dann finden sich die meisten dieser versammelt um das Institut, das es möglich macht, zu Aufmerksamkeit zu kommen, die man nicht selbst verdient hat.

Das Böse bekommt eine Werkbank.

Sich Ansprüche zu erhalten gegen die Tendenz fallender Aufmerksamkeit, an dieser Quelle werden die unschönsten Gefühle erzeugt.

Geht man dahin, Kapitalismus zu verstehen als Erbansprüche aufgrundlage der Kommunikationsdisziplin Geld, so kommt man dem Phänomen mit realen Konturen sehr nahe.

Die Usurpation des Marktes der freien Aufmerksamkeit ist so gut wie zu Ende oder zum Erliegen gebracht.

Die Sieger unter den Erbkapitalen oder dieser Ansprüche, an die mittlerweile so gut wie die ganze Gattung gefallen ist, sind bald lückenlos über dem ganzen Planeten ausgemacht.

Das Böse am Kapitalismus gewinnt ein neue Note. Man könnte sagen, es mutiere in einen morbiden Zustand.

Da sind wenig bestimmende Erben, die mit Ansprüchen auf Aufmerksamkeit drohen, die man ihnen glauben gemacht hat, verdient zu haben.

Als Sieger der Gattung. Oder als "unsere" Zukunft.

Um es zu beweisen, sind sie in die Phase übergegangen, einen Großteil der von ihnen nun als lästig empfundenen Aufmerksamkeit auszulöschen, für die sie nun keine Verwendung mehr haben.

Es gilt also folgende Korrekturen vorzunehmen.

Kapitalismus ist erstens nicht, weil nicht mehr.

Der Prozess des Hauen und Stechens, wem die meiste Aufmerksamkeit aufgrund von Geld gehört hat seine Schärfen eingebüsst.

Der Markt ist nicht mehr frei. Auch nicht von Behörden kontrolliert, sondern einfacher: die Claims erscheinen abgegrenzt.

Die bösen Kapitalisten oder deren Erben ziehen nun, global, an einem Strang.

Alle Aufmerksamkeitsansprüche sollen auf ihrer Seite auflaufen.

Die Wende.

Müsste möglich sein. Falls nicht, gehen wir als Gattung ein.

Die Freiheiten, die uns das Mittel, abstrahierte Aufmerksamkeit, also Geld ermöglicht hat, sie erscheinen im Spiegel eines untergehenden Paradieses.

Nicht wegen dem Austauschmittel Geld, sondern wegen dieser faulen Ansprüche, die durch Erbschaften generiert werden, die sich diese Entwicklung vorbehalten können.

Die einst fortschrittliche Tendenz, die das Erbwesen durchaus für sich auch reklamieren kann, ist aufgehoben.

Dank ihnen hat sich die Disziplin, beim Hauen und Stechen Geld zu verwenden durchgesetzt.

 

Eine Wende sofort wäre theoretisch möglich.

Die Erbansprüche auf Aufmerksamkeit müssten aufgelöst werden.

Ich bin kein Unmensch.

Die Balance dessen, was unserem Verständnis von Fairness und Gerechtigkeit geschuldet wird, soll nicht angetastet werden.

Jeglicher Besitz, so geht meine Auffassung, soll nicht angetastet werden, solange es nicht um diese Form der Ansprüche geht.

Was tatsächlich bessesen werden kann, genutzt und bewohnt, müsste ein Recht zur Stütze bekommen, die das Negative der Rangordnung des Geldes aufheben kann.

Sowenig man heute nach einem Recht, das weitläufig noch immer gilt, jemanden mit einer Waffe von seinem Wohnort, seinem Besitz entfremden kann, sowenig wird man das mit Geld tun können.

Diese Revision ist angesagt.

Das ist nicht nur eine stimmungsverträgliche, sondern auch eine durchführbare Vorstellung von Besitz.

Ein Ort, an dem man eine von niemandem antastbare Ruhemöglichkeit findet.

Die Würde der einfachen Frau, zu allem, was ihr nicht behagt, Nein sagen zu können, als wäre sie der Präsident eines Staates.

Diese Vorstellung von Besitz anstreben, als eine unsichtbare Habe, die wir mit Respekt voreinander teilen.

 

Die formalen Kritierien für das Zustandekommen dessen, was unter Kapitalismus zu verstehen ist, ergeben sich demnach als Rangordnung des Geldes, kombiniert mit dem Erbrecht, so wie Absolutismus oder Feudalismus das Rangordnungsinteresse superiore Gewaltanwendung verfolgt, kombiniert mit dem Erbrecht.

In der Beute ist der Witz oder die Sünde eingepackt, ein Umstand, der es bewirkt, dass dieser oder unserer Entwicklung bereits zu Beginn der Doomsday angezählt wird.