Mann plus Frau gleich Krieg


Déja vu im Paradies. Zwei Erwachsene mit dem Nike-Logo.



Das Aufteilen der Eins, und hier meine ich die Stimmung und ihre Verarbeitungsweise, die uns als gattungsspezifische Teilnehmer am Auflösungsgeschehen zukommt, in zwei Geschlechter, entspricht ganz der Logik, teile und herrsche.

Das stimmungsbezwingende Geschäft der Kriege schafft hier den Durchbruch.

Die Notwendigkeit, Krieg zu führen, zieht eine Rangordnung ein, an deren Stelle zuerst all das steht, was zum Krieg führen notwendig ist, alles andere kommt danach.

Man könnte von einer bestimmten Rangordnung sprechen, die die Geschlechter von dem Zeitpunkt an trennt, wo diese Sache eingerissen hat.

Sie als eine Arbeitsteilung zu verstehen ist nur stimmig in dieser Hinsicht.

Was die Männer tun werden, die auftreten, als ob sie sich für dieses Geschäft besonders eignen würden, bestimmt den Lauf unserer Zivilisation.

Jede bestimmte Rangordnung hat das Problem mit der meist fehlenden Bestimmung, wie sie aufgelöst werden kann.

Wird die Bestimmung als das Problem gesehen, dann wird diese Auslassung verständlich oder geradezu notwendig.

Dass jemand des andern Untertanen sei, und kein anderes Motiv trennt die Geschlechter, und dann dies noch auf Lebenszeit, dass ist in unserem Stimmungsbetrieb nicht vorgesehen.

Geglückte Lösungen machen Freude. Missratene lassen notwendigerweise Unbefriedigtheiten stehen. Ob beim Hantieren an einer technischen Zeichnung oder beim Rekognostizieren eines Geschlechtsorgans.

Die bestimmte Rangordnung der Geschlechter im Schlafzimmer durchzuführen stößt demnach auf Hindernisse, und die Klagen hierüber füllen Bände.

Zwei sich unverträgliche Prinzipien suchen nach dem gemeinsamen Nenner, bei dem es ihnen kommt.

Der rangtiefere Part oder der minder entwickelte, bezieht man das auf die Kunst, Kriege führen und gewinnen zu können, bleibt beim dem von der Natur vorgegebenen Prinzip verhaftet, die Lust eher beim Auflösen zu suchen.

Das höher strebende Teil bemüht sich, sein Gesicht nicht vor dieser Tatsache zu verlieren, dass diese Rolle des Auflösenden mehr Spaß macht, was in der Konsequenz darauf hinaus läuft, dass dies der gemeinsame Nenner wird: er tötet und sie lässt sich töten, betrieben als gemeinsamer Spaß.

Je mehr die Männer nun ihre Geschichten voran treiben und die Welt gestalten danach, ihrem Perfektionswahn nicht nachstehend tritt das andere Geschlecht in dieser Rolle an, die Kunst der dann für weiblich gehaltenen Auflösungsformen zu perfektionieren.

Gewissermaßen stehen sich zwei Vertragspartner gegenüber, deren grundlegende Vereinbarung darauf abzielt, wer für welchen Bereich der Auflösung zuständig ist.

Dieser Vertrag hat den Nachteil, dass er unseren Auflösungsoptionen nicht gerecht wird. Man könnte sagen, dies sei eine Verschwörung gegen Gott oder den Logos der Auflösung.

Gerade da aber taucht eine große Erkenntnisschranke auf. Dieser Gegensatz der Geschlechter soll Ausgangsbasis der Gattung sei. Soll Gott gesagt haben.

Die Gattung ist aus einem Kollektiv hervor gegangen. Alles andere muss aus heutiger Sicht betrachtet werden als eine Lüge oder Geschichtsfälschung.

Die Geschlechtertrennung in dieser nicht überlebensfähigen Differenz, wie wir sie ausgebildet haben als Arbeitsteilung im Stimmungserleben, diese Trennung entspricht den Bedürfnissen einer Hierarchie, die dem Fluch ihrer Beute verfallen ist, indem sie das Besitzdenken ins Geschlechtsleben eingeführt hat.

Das Universum des Glückszustandes von Mann und Frau über allen möglichen Glückserlebnisse zu erheben ist der Versuch, das verlorene Glück im gemeinsam gedachten Paradies zu ersetzen oder eine Karikatur davon.

Wenn ein Krieger sich als Beute sieht, die sich auflösen lässt, erfasst ihn gewöhnlich Panik.

Es ist ein heikles Unterfangen, sich brüderlich gegen das Freudebereiten verschworene Männer mit der Lust der Auflösung emanzipieren zu wollen.

Entsteht deswegen eine Massenpanik unter Männern, dann wird es Zeit für Krieg oder dieses Geschäft, das den Unterschied bewirkt, auf den es noch immer fast überall ankommt.

Die Emanzipation des weiblichen Geschlechts wird vollständig sein, wenn es sich durchgesetzt haben wird, sich vor einem Angriff ordentlich zu schminken.