Recht des Stärkeren oder Rangordnung der Waffen

Etwas zwar Augenfälliges, aber Nebensächliches gerät in den Mittelpunkt.

Die Stärke. Woher die Stärke immer kommen mag. Das Vertrauen in sie ist da und nicht selten oft auch die Stärke. Augenscheinlich in der Lage, sich aller Dinge in diesem Respekt zu bemächtigen, die nicht so stark sind.

Was ist gut, was ist schlecht. Der Maßstab dessen, was Stimmung oder gute Auflösung sein soll, wird auf den Kopf gestellt.

Nicht mehr Zauber und Reiz der Auflösung, sondern das Gegenteil rückt in den Mittelpunkt, Kraft, Härte, Dauer, Zustände werden favorisiert, die das Weichei überwinden.

Gut ist, was beherrscht werden kann. Dass etwas beherrscht werden kann kommt am augenscheinlichsten zum Ausdruck dadurch, dass es zerstört werden kann.

Wenn es zerstört ist, ist die Stimmung gut, weil das Recht des Stärkeren hat gesiegt, respektiv das nicht so Starke ist aufgelöst.

Gut ist, was zerstört werden kann und wir haben ein neues Interesse, dem zu, wie die Geschichte, die nun anhebt zeigt, man nicht nur lachen kann, sondern das auch fähig ist, eine stabile Rangordnung auszubilden im Sinne dieses Witzes: wäre doch gelacht wenn nicht.

Ein neues Zeitalter bricht an. Das Zeitalter der Diesseitigen, die ihre Existenzberechtigung spiegeln in dem, was sie bereits alles zerstören können.

Die Helden verbreiten sich wie einen Ausschlag. Sie behaupten, das Auflösen wie die Götter zustande zu bringen. Anhand dem den Göttern zugestandenem Privileg des Tötens können sie ihre Würde in diesem Rang jedoch beweisen.

Alle Gesellschaften müssen sich auf die neuen, überfallsartig auftretenden Banden und Horden einstellen, die von keinem höheren Interesse geleitet erscheinen, als dem, den Nächsten zu beweisen, dass sie die Stärkeren sind.

Vor Ort führt diese neue Gewichtung dessen, was gute Auflösung, Moral oder Gattungswitz sein soll zu folgender Situation: Mein Land ist größer als deines, von dem du kaum leben kannst. Das sehe ich zwar noch immer ein. Aber auf meiner Seite ist das neue Interesse, das Recht des Stärkeren, gegen das du nicht aufkommen kannst.

 

 

"Wir haben nicht damit angefangen."

Ihr hättet es ebenso gemacht.

Egal, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen geb ich mal kurz durch wie's funktioniert.

Wir sind die Stärkeren. Wieso. Das müsst ihr die Götter fragen.

Weil wir dies nun mal geworden sind haben wir eine Aufgabe für euch. Ihr dürft uns nicht nur bewundern, sondern auch dafür zahlen.

Wenn ihr das nicht wollt, dann kommen wir mit unserem Recht zur Anwendung.

An dieser Stelle dann empfiehlt sich ein Haha einzublenden, um die Übereinstimmung des neuen Auflösungsverfahren mit dem vorhergehenden anzudeuten, und Voila.

Wir treten ein in den Wendekreis des Patriarchats. Ein Stimmungsschaden wird salonfähig.

 

 

Da diese Stärke nun den Platz beansprucht, wo zuvor die Stellvertreter der Götter saßen, und der vor diesen ganz in der Stimmung aufging, wurde auffällig, dass es nicht genügt, als Taktgeber der Stimmung das Schwert kreisen zu lausen vor einem Publikum, das sich noch an besserer Scherze, die die Aufmerksamkeit betören zu erinnern weiß.

Das Recht des Stärkeren muss sich beweisen auf dem Parkett der Tugend, die als einzige berechtigt erscheint, ungeteilt Aufmerksamkeit zu erhalten, den Göttern gefällig wie die Auflösungskünste der Liebe, des Wachstums, des Gedeihens und so weiter in der regenerativen Richtung des Auflösungserleben.

Nun zählt aber bei aller Nobilität und edelmütigen Auftritt, in der sich das überhaupt durchführen lässt, das Durchschneiden einer Kehle eines Nächsten nicht zu den Highlights dessen, was in einer Stimmung gut aufgelöst werden kann.

Durch nichts, als durch ihre Schönheit gerechtfertigt, wie sie am augenfälligsten zum Ausdruck kommt, vor der Schlacht, tritt dieses neue, rangordnungsbildende Interesse auf.

Die Rosen der Zerfleischung ausblenden.

Hier, in diesem Abschnitt landläufigen Geschehens ist die größte Übereinstimmung zu finden hinsichtlich einer Kandidatur dieses Witzes als Tugend, die noch einigermaßen in den Katalog der bereits gelisteten passt.

Sonne. Muskeln. Harrnische. Heldenmut, alles abhängig von einer Geraden zur Größe, die das wirkliche Auflösungserleben nur als Brennpunkt zur Verfügung hält.

Die Schönheit vor der Schlacht.

 

 

Kraft ist das Produkt einer Auflösung, egal ob Verzweiflung oder Heldenmut oder in Form fremder Mächte, die man in einen Benzintank abfüllt.

Aufgelöst werden, um mit Kraft und Stärke in Erscheinung zu treten kann vieles. Das Beste erscheint aber doch zu sein, Kraft resultiere aus einem Widerstand, aus dem Widerstand einer Stimmung, die sich eine Demütigung oder Einbusse ihres Auflösungsniveaus nicht gefallen lassen will.

Kraft und Stärke zum Widerstand. Dafür erscheint das Recht des Stärkeren wie vorgesehen und damit auch die Grenze der operativen Basis Willen aufgezeigt, die nötig wird, dieses Recht über die Voraussetzung Widerstand zu führen.

Von der Stärke des Widerstandes zum Recht des Stärkeren gleitend aber fällt ein Unterschied auf.

Die Kraft zum Widerstand kann kein verbindliches Rangordnungsinteresse stiften.

Dieser Witz absorbiert Bestimmungen nicht nur, sondern nährt sich geradezu von diesen, da jede echte Bestimmung sofort nach Widerstand ruft.

Ganz im Gegensatz zum Recht des Stärkeren, dessen Kraft im Stiefeldruck resümiert. Der Widerstand ist da zwar noch immer da, aber geringer.

Herauszufinden, wer der Stärkste ist, das geht relativ einfach. Begreift jedes Kind. Auf des Recht des Stärkeren hin Pfiffe wissen gewöhnlich alle, wie sie sich aufzustellen haben.

Der Markt ist eröffnet. Niemand kann mehr abseits stehen. Alle sehen sich gezwungen, ihre irdische Bedeutung, ihre Identität an diesem Maßstab zu nehmen. Wie viel Recht des Stärkeren kann ich mir leisten.

Das Phänomen Wille wird zum Problem, wenn das Recht des Stärkeren den Boden verliert, worauf das Recht zur Stärke gründet.

Wenn die Kraft des Stärkeren nicht auf Widerstand beruht, dann benötigt es einen zusätzlichen Impuls, dass es dennoch mit dieser Richtung vorwärts geht.

Geld. Geld. Geld. Aber soweit sind wir noch nicht.

Da ist eine Schranke, die mutwillig übertreten werden kann aufgrund der Möglichkeit, Gedanke und Schwert so zu kombinieren, so dass es dennoch Freude macht und da ist die Kraft, die ansonsten nicht ansprechbar wäre, eine Taktlosigkeit gegen den guten Ton oder gattungsgemäßen Umgangsformen zu riskieren.

 

 

Wie gut dies machbar ist, daran wird nun sowohl weltweit wie vor Ort experimentiert. Dieser Auflösungszustand wird Realität, ganz unabhängig davon, wer es gewesen sein könnte, der damit angefangen hat.

Der neue Witz und sein Auflösungsfehler machen Schule, unbekümmert darüber, wie einem jeweils dabei gerade zum Lachen zumute ist. Notwendigkeit und Vorteil, auf jeden Fall abgetrennt von der Orientierung, wozu das unmittelbare Stimmungsresultat einlädt.

Erkenntnis wird im weiteren Geschichtsverlauf gewonnen auf der Basis, wie weit lässt sich ein Ding disziplinieren, um Aufmerksamkeit oder Energie daraus zu schöpfen, bevor das Ding vor lauter Einsicht unter dem es bestimmenden Recht des Stärkeren sein Vorhandensein nachweisbar aufgibt.

Um im Licht des neuen Interesses bestehen zu können, formieren sich alle Gesellschaften um zu Ordnungen, die das Recht des Stärkeren forcieren, die diejenigen unter ihnen nach oben kommen lassen, die damit besonders gut umgehen können.

Eine Negativauslese anschiebend und ein neues Verständnis von Volksgemeinschaft gründend. Ein Volk ist wehrhaft, oder es ist keines.

 

 

Freude machen gehört nicht zum Geschäft, das mit dem Recht des Stärkeren betrieben werden kann.

Der Witz lacht andersrum. Freude dann, wenn die mit diesem Recht Beglückten möglichst lange Gesichter schneiden.

Dies war zuerst die ehrenhafte Position der Feinde, außerhalb des eigenen Lagers.

Im Zuge der mit erfolgreichen Zügen über die Richtschnur des Widerstandes hin erzielten Beute nun, und ihres schicksalsträchtigen Aufstandes gegen den originären Gattungswitz, der Freude nur aufgrund von Geschenken ausfallen lässt, hat es sich aber gezeigt, die Feinde stehen nicht nur außerhalb der Palisaden und Mauern.

Die Verteilung der Beute nach dem Maßstab des Recht des Stärkeren lädt ein zur Stimmungssabotage jeden Zweiten, der an der Kraft zur Bestimmung nicht vollends teilhaben kann, der, bildlich gesprochen, unter dem Stiefeldruck aufzulösen angewiesen wird.

Ein Ding erst in Blut und Eisen zu tauchen, um zu sehen, was es Wert ist, diese Gewohnheit hat rundum angesteckt, als hätte man ein absolut gültiges und bestimmbares Maß gefunden.

Wenig Worte, unkomplizierte Handhabung, keine Rechtfertigung, gewöhnliche schnelle Wirkung und klare Resultate.

Sieh mir in die Augen Schätzchen.

Aber vor allem: es scheint es funktionieren wie am Schnürchen. A springt nach B, und C teilt sich dann von alleine.

 

 

Die auf dem Schwert gegründeten Rangordnungen schwächeln bei der Dauer, vergleicht man daneben die epischen Bögen der Ruhe und Gemächlichkeit des Auflösungsvorganges, der zuvor über dem Planeten schwadete und alle scharfen Konturen einhüllte.

Der mit dem Schwert errungene Vorteil über den Logos gattungskonformer Auflösung kommt mit der Taktlosigkeit daher, der Stimmung nur übermächtig Ausdruck zu gönnen in den kurzen Augenblicken, wenn gerade gesiegt wurde.

Dem Fehler, eine Rangordnung siegessicher zu bestimmen, folgt unweigerlich eine Agenda.

Falsch bestimmte Lösungen, von denen nur geglaubt werden kann, dass sie einmal besiegt oder gelöst worden wären, werden von diesem Logos wie einem unerbittlichem Schulmeister immer wieder neu aufgelegt und besiegt werden müssen, außer in Todesfällen.

Auf der Position des Rechts des Stärkeren kämpft es sich nicht allein gegen die relative Wahrheit der Siege oder die Vergesslichkeit schwer an, sondern auch mit dem Recht gerät man in auswegslose Scherereien, das versucht, diesen Unsinn als Wahrheit gegenüber dem Kosmos der fortwährenden Auflösung zu stabilisieren.

Dem ersten Fehler, über die Grenze des Widerstandes hinaus gegangen zu sein, folgen die weiteren gemäß der Logik, wenn man das richtige nicht trifft, muss man aufpassen, vom Falschen nicht zuviel zu bekommen.

Das Prinzip, neue Fehler machen, um die alten aufzuheben, was nicht anderes bedeutet, als unerwünschte Resultate bis in alle Ewigkeit hinweg zu bestimmen, greift.

Was nicht gelöst ist, behauptet sich als Fehler. Ob alt oder neu. Das ist das eine. Die Verbreitung eines Fehlers von oben herab hat eine potenzierende Wirkung. Das ist das weitere, mit dem man in dieser Formel zu Resultaten gelangt.

Was tun. Die Kreativität der auf den Kopf gestellten Auflösung wird bemüht, immer wie mehr Bestimmungen in immer wie kürzeren Abständen zu erlassen, will man die Herrschaft auf der Basis dieses Witzes erhalten.

 

 

Die auf dem Schwert gegründeten Reihen treten in Konflikt mit den religiösen Hierarchien. Was beide vereint, dass sie nur das Beste wollen.

Die Bestimmung mit dem Schwert lässt sich nicht darin beirren, zwischen Ursache und Folge einen lückenlos bestimmbaren Zusammenhang nachweisen zu können, der bewiesen werden kann, während die nun Vorigen da etwas abseits stehen, und ihnen nichts bleibt, als sich aufs Hoffen und Beten zu verlegen, so wie sie sich die Sache denken gäbe es auch einen Zusammenhang.

Dass Wissen darum, dass sich das Glück der Schlacht nicht in der Weise bestimmen lässt wie das Glück danach, wie auch, um die Unruhe der Gläubigen, die nicht clever genug sind, sich von der Allmacht des Schwertes genügend zu überzeugen, bringen Anreize ins Spiel, das Recht des Stärkeren auch in diesen Bereichen zu riskieren.

Wir nehmen euch Religion und geben euch dafür Philosophie, ein Konvolut von Bestimmungen, die in Gedanken versuchen, das Schwert so wie die Großen zu führen.

Das Wirkliche ist vernünftig. So was kommt dann etwa raus. Und wir dürfen den Philosophen die Wange tätscheln, als Hofräte oder "Katheterphilosophen" im Rang unterhalb einschneidenderer Wahrheiten, an denen es nicht gleicherweise Sinn macht, herum zu vernünfteln.

Nichts oder es mit Hegel zu sagen ist nicht dasselbe.

Das einer bestimmten Rangordnung Wesentliche bleibt gewahrt. Alle Ränge oberhalb derjenigen, die bestimmt werden können, sind so gut wie alle Ränge darunter ohne Einfluss auf die Bestimmung.

Dies wiederum sichert die dürftige Übereinstimmungsbasis der Resultate zu, die mit dem Willen, das Recht des Stärkeren in Begriffen zu bestimmen geschöpft werden können.

Die Geschichte hat gezeigt: In der Regel pegelt sich der Konflikt ein nach dem Augenschein der Überzeugung: zuerst alle Aufmerksamkeit für die inkontinenten Schwächen des Schwertes, erst dann das, was übrig bleibt als Opfer um die Altäre zu decken.

Zuerst Aufmerksamkeit für die Auflösungsbedürfnisse des starken Mannes, dem nichts nötiger ist als der Beweis, dass ihm nichts fehlt, erst dann ein scheuer Blick auf die hungernden Kinder oder die Bedürfnisse eines ächzenden Gefolges, dass eine solche Kunstfigur der Auflehnung gegen stimmungsvolle Auflösung vor sich nicht nur über die Runden zu schleppen, sondern auch glänzend darzustellen weiß.

Die Helden usurpieren den religiösen Unterbau, indem sie ihn zu Treppenholz machen.

Hier stehe ich. Oberhalb von mir, das sichern mir die unterhalb zu, gibt es nur Dinge, die nicht wirklich sind, das sehe ich ganz deutlich in der Art wie sie spuren.

An zweiter Stelle ist man immer irgendwie Nutte oder pflegt einen anschmiegsamen Bereich. Mit diesem Gespür für Vollendung wird das religiöse Interesse vorab ins Feld geschickt die Mienen zu heben, die über der Demarkationslinie Widerstand gelegt worden sind.

Das Bedürfnis wie auch die Möglichkeiten, an jenem Schalter zu drehen, wo gut oder schlecht heraus kommt, wachsen dadurch enorm.

Wir merken uns. A: Bestimmen lässt sich alles. B: Jeder Fehler braucht Zeit. C: Damit musste man rechnen, nach dem das Recht des Stärkeren eingeführt war.