Rangordnung der Natur

Wenn Rangordnung der Natur, dann die Natur der Aufmerksamkeit die hier zur Begriffsbildung heran gezogen wird.

Die Natur dieser Aufmerksamkeit ist es, dass sie nur ein Interesse nach dem andern auflösen kann.

Mit den Händen lassen sich zwei Dinge gleichzeitig auflösen. Im Kopf habe ich das bislang vergebens versucht.

Die zweite Natur, von der die Aufmerksamkeit lebt, das ist, vom biologischen herkommend, ihre Empfindlichkeit für schädliche Einflüsse.

Die Natur der Aufmerksamkeit richtet sich also auf ein Interesse und versucht dies aufzulösen, erstens, und zweitens, das erste Interesse ist das, von dem der größte Schaden auszugehen droht für die aktuelle Befindlichkeit oder Ruhelage einer Stimmung.

Im ersten Rang steht der Erhalt der Stimmung, die abzufallen droht oder in Aufregung kommt. Das ist der Schaden.

Dieser Schaden sowie jeder Beitrag, der dies verhindern könnte, der fähig oder witzig erscheint, die entstandene Unruhe aufzulösen wird nun zum Thema der Aufmerksamkeit.

Bis hierhin kann man davon ausgehen, dass dies bei allen geläufig bekannten Gattungen oder Auflösungskreaturen auch so der Fall ist.

Nun gelingt es uns natürlich nicht, völlig aus diesem Konzept auszusteigen. Obwohl vielfach gefordert, bleibt's dabei, es lässt sich nur immer das Eine auflösen.

Hingegen in der Interpretation, was ein Schaden sei, wurden Fortschritte gemacht wie auch darin, die Empfindlichkeit für Schäden herab zu setzen.

Auch dies muss der Natur erst noch beigebracht werden: dass die Nichtbehebung eines Schadens eine bessere Zukunft habe.

Im Vergleich unsere vs. die andern Gattungen ergibt sich aber kein Unterschied in dieser Hinsicht: Aufmerksamkeit richtet Rangordnung aus.

Die bösen Tiere, die einander fressen, können uns kein Vorbild sein.

Sie können sich nicht verschwören, um gemeinsam organisierte Verbrechen gegen die Stimmung, in der sie auflösen zu begehen, was nur bei einer großzügigen Interpretation dessen gelingen kann, was als Schaden zu werten sei.

Der Ausgang aus dieser Natur haben wir erbrochen, um Zugang zu erhalten in den Bereich, der anfänglich noch respektvoll vor dem Geheimnis, das erbrochen werden sollte, den Göttern überlassen blieb, die jedoch, einmal die Nähe der Menschen gekommen, dort kein rühmlicheres anderes Schicksal erwarten durften, als was da üblich ist.

Das Religiöse lampt nun wie eine Nabelschnur in die Gegenwart hinein, die ihrerseits tief in diese Vergangenheit zurück reicht, wo das Auflösungsergebnis Stimmung sowohl Orientierung wie gleichzeitig auch Feedback war als einzige Quelle der Überzeugung.

Das ergibt einen andern Spielverlauf. Die Akteure werden durch den Zustand aufgerufen und nicht, der Zustand wird durch die Akteure hervor gerufen.

Im ersten Fall operieren Stimmung und Aufmerksamkeit zusammen und zeichnen als Mittelpunkt ihres Interesses die Aufhebung des schadhaften Zustandes aus.

Im zweiten Fall wird die Aufmerksamkeit den Akteuren gewidmet, die einen Zustand hervor rufen, der verspricht, eine unbalancierte Stimmung zu retten, wenn man sich ihren Vorstellungen oder Sühneforderungen unterwirft.

Für die Tiere gibt es demnach nur einen Gott, dem sie sich unterwerfen und der ist ihre Stimmung.

Er ist für alle derselbe insofern die Tiere untereinander nur diese Sprache verstehen, die sich aus ihrer aktuellen Auflösungssituation ergibt.

Leittiere sind wohl auszumachen, diese aber haben es nicht nötig, sich ihren Rang mit leeren Versprechungen zu erkaufen.

Einfach haben es die Tiere. Die Rangordnung, die sie befolgen ergibt sich wie von der Kanzel gepredigt. Diese Stimmung sei euer Eins und Alles.

Ihre Chancen, diesem Konzept zu entweichen, ist, wie Versuche gezeigt haben, relativ gering.

Der Vorteil, am Aufmerksamkeitsvermögen herum zu experimentieren, kommt mit dem Nachteil daher, dass damit quasi an Gott herum experimentiert wird, an einem sensibel aufeinander abgestimmten Auflösungsbetrieb, immer an der Stimmung, deren Erhalt die Aufmerksamkeit dient.

Ob Gott gestorben ist, muss hier nicht weiters erörtert werden.

Sicher aber ist die Stimmung am Ende, deren Aufmerksamkeit an der Bewältigung des schädlichen Einflusses aufhängt, sich nichts mehr kaufen zu können.