Stimmungsabgleich

 

 

Wenn alles das Eine wäre, erwiesen an der Eigenschaft, sich in Nichts zu verwandeln oder vollständig aufzulösen, und es dies auch bleiben oder immer so sein würde, dann wären alle Mühen der Verständigung entbehrlich.

Wie das Universum seine Fehler verdaut, kann ich nur ahnen, indem ich die übliche Vergleichsweise bemühe, hier also, wie es zugeht bei dem, was und wie ich verdaue.

Von dem, wovon man ausgehen muss: Stimmungen, Frequenzen, unterschiedliche Lichtgeschwindigkeiten treffen aufeinander, die nicht optimal aufeinander eingerichtet erscheinen insofern, als wie sie Fehler erzeugen, an denen wir uns nicht genug satt sehen können.

Die Hauptlast der Mühen, wenn nicht gar alle, wird für eine, im Raum und Zeit-Kontinuum als individuelle Existenz ansprechbar werdende Instanz sich damit die Zeit vertreiben, heraus zu finden, welche Stimmungen, Frequenzen oder Fehler mit der Schwingung harmoniert, in der man selbst gerade auflöst.

Man könnte von einem Stimmungsabgleich sprechen, der wie wär's unsere Hausaufgabe erscheint.

Passt das jetzt zu mir oder passt es nicht. Größte Freiheit in diesem Rahmen, das leuchtet sofort jeder ein.

Wenn es passt, ist es mit den Mühen des Stimmungsabgleichs geschehen.

Angepasst, heißt, mühelos schwingt es sich ohne dass es in den Flügeln schmerzt.

Ein Widerstand gegen eine nicht passende Stimmung gesetzt wird, deren Ton, deren Übernahmeangebot mehr als aufdringlich wirkt.

Nun, was jetzt.

Wenn zwei gleichzeitig tönen, hält man das für suspekt.

Üblich ist, und dieses Abfolge ist nicht von nebensächlicher Natur, passt sich ein neu vor Ort eintretende auflösende Instanz der da bereits tönenden oder vorherrschenden Stimmung an.

Man hat es also immer mit einer Dominante, so wie einem allfällig abweichen Ton davon zu tun.

Hier nun passiert das Interessante. Man könnte sagen, das Interessanteste von der Welt.

Wie fällt dieser Ton aus.

Handelt es sich um eine harmonische Ergänzung, um eine Erhöhung oder Abrundung nach oben, oder, was auch möglich ist, um eine Dissonanz, nach oben oder nach unten, beides ist möglich, oder usw. usf..

Dann ist dieser Ton gefallen.

Wie reagiert nun die Dominanz dazu.

Wieder Spannung, je nachdem. Wird der erste Angleich an die Dominanz angenommen oder verwehrt.

Schlag auf Schlag folgen, wenn man der Stimmung nachgeht, bis sich letztlich alle gezwungen sehen, sich wieder da einzufinden, wo Ruhe herrscht.

Im Universum ist etwas schief gelaufen und wir fressen es aus.

Der Stimmungsabgleich unterliegt, soweit wie ich sehe, dem Takt oder der Taktlosigkeit.

Man könnte es auch mit andern Termini beschreiben. These, Antithese, Synthese, wobei es für anstößig gilt, wenn die Antithese die Harmonie nicht zerstört.

Eine unüberbrückbare Dissonanz zur These aufwirft.

Das Verfahren mit Widersprüchen aufzuführen leidet an der von Pascal bereits festgestellten Auflösungsschwierigkeit, dass dem, was wahr sein könnte, mehr widersprochen wird als dem andern.

Davon, dass wir angehalten wurden, werkseitig, uns um das Wohl der Nächsten mehr zu besorgen als wie um das eigene, von dieser Macke können wir uns nicht wirklich trennen.

Nur die Synthese sieht danach aus, als ob sie uns glücklich machen könnte oder spannungslos, das heißt, entspannen.

Was voraus setzt, alle Gefahren still zu stellen, insbesondere die des Nächsten, der aus dem Häuschen geraten ist oder aus dem, was gute Auflösung ist.