Relative Wahrheiten

2 + 2 = 4.

Nun, um sich einzufliegen ist das Thema, machen wir zur Übung die Prozedur mit Äpfeln durch.

Sie essen zwei Äpfel und dann nochmals zwei.

Ihre Stimmung wird Vier sein, richtig.

 

 

2 + 2 = 4 wird aufgelöst nach einer Lehre, die an den meisten Schulen vermittelt wird.

Das Auflösungsglück besteht in einem zumindest dunkel gemunkeltem Lob des Meister oder der Meisterin, die sich in Zahlen und ihrem Kopulationsmöglichkeiten auskennen.

Wenn Sie auf die Zwei und Zwei Vorlage mit Vier einstimmen, dann wird ihnen hier das Resultat nicht auf dem Magen liegen.

Zurück kommt eine Miene, eine Bestätigung, dass Sie auf dem richtigen Weg sind, eine Stimmung des Guthabens, das Frieden auf Erden bringt.

Ein Glück, das allerdings in den meisten Fällen ganz und vollständig getroffen sein will, sonst bringt es Unglück.

  

2 + 2 = 4, das ist für uns eine höchst relative Wahrheit.

Man kennt das Bild vom Raben, der einen Löffel zu bedienen weiß.

Wenn 2 + 2 gefragt ist, wird man sich des Löffels bedienen, der die künstliche Fülle nach dem Gleichheitszeichen birgt in Erwartung, die noch nicht ganz künstliche Welt würde dann dasselbe tun.

Relative Wahrheiten stimmen, sie wie es stimmt, wenn man auf einer Gitarre spielt.

Es sind Werkzeuge zum Gebrauch in einem Rahmen, der uns Stimmung macht, oder auch nicht.

 

 

Unser Format der Auflösung wird verfehlt, bleibt man beim Punkt, der sich nicht auflösen soll, stehen.

Von Gegebenen ausgehend wird man immer müssen.

Von etwas Gegebenen zu etwas anderem, ebenso gegebenen schreitend um zu was zu kommen, dass ebenso gegeben ist - diesem Prinzip der Aufklärung unserer Daseinsweise fehlt der Clou der Auflösung.

Wie sich das Gegebene für uns als Stimmung auflöst ist aber alles, was uns je interessieren wird und haben könnte.

Es gibt keinen eineindeutigen Weg vom Gegebenen und der Weise, wie sich dieses in unser Stimmung auflöst.

Als eine recht geschmäcklerisch veranlagte Gattung haben wir uns präsentiert.

Wann etwas passt, und wann nicht, dieses Urteil möchte man als Recht auf seiner Seite haben.

Der einzig gegebene Punkt, von dem ausgegangen werden könnte, das ist unsere Stimmung.

Nicht dass nicht versucht würde, von den zu fürchtenden, gegebenen Punkten aus in das "Innere" der Auflösungsvorgänge einzudringen.

In das Geheimnis aller Geheimnisse.

Der technische Klamauk über den Rand hinaus von gerade noch zulässigen Prozeduren, um hinter das Ominöse eines selbstinduzierten Fehlers zu gelangen, sieht ein bischen komisch aus, wenn man begriffen hat, dass in diesem Aufzug das Gesuchte vor dem Gesuchten steht, respektive diesem im Weg.

Unsere absolute Wahrheit hat wenig Chancen auf dem gegenwärtigen Boden der Auflösungsvorgänge, soviel bessere Bestimmungen sind marktreif geworden, die alle vorgeben, diesen Bezug können zu ersetzen durch normierte Glücksvorgaben, die gegenüber dem ursprünglichen Rezept der Auflösung nicht nur den Vorteil mangelnden Chaos nachweisen, sondern darüber hinaus meist günstiger herzustellen sind.

Oftmals sehr schön, aber es hat ebenso oft wenig mit dem zu tun, wie solche Dinge vor Ort dann tatsächlich zur Bildung von hellen oder umwölkten Gesichter beitragen.

Falsche Versprechungen kann man nicht sagen.

Wenn alle schön mitsingen, dann kann es eine schöne Geburtstagsparty werden.