Wortbrecher

 

Gefürchtete Sackgasse

 

Die Geschichte am Golf von Mexiko ins Auge fassen als beabsichtigten, geplanten und bereits initiierter Massenmord.

Wird bestritten natürlich von denen, die zuständig sind, das Wohl des Volkes an erster Stelle zu beachten.

Noch.

Mehr als nur oberflächlich geschöpfte Befunde lassen sich aber dahin gehend zusammen führen.

Wahrheit geschieht vor Ort.

Darüber dann nicht zureichend berichten.

 

Die, die das Sagen haben, sind gerade dabei, alle lieb gehegten Vorstellung von Rechtsstaat zu vernichten mit dem Recht, als hätten sie ihn ins Leben gerufen.

Sie, die diejenigen darstellen, die ihre Pläne durchführen können ganz im Gegensatz zu jenen, die immer zuerst nachsehen müssen, ob sie dafür auch Geld haben.

Jeden Tag derselbe Kampf. Was da zur Zeit noch für viele erst auf dem Bildschirm nachvollziehbar abläuft ist nicht wirklich mehr unterzubringen in jenem Verstand, der für das, was bereits an Abträglichen hingenommen werden musste kaum mehr zusammenzubringen war.

Kräfte sind von der Leine, die sich danach sehnen, das, von dem sie glauben, dass es ihnen Atembeschweren verursacht, den Gar auszumachen.

  

Im Weißen Haus, dem Stonehenge der weißen Suprematie sitzt ein Akteur, der unausweichlich in die Rolle schlüpft, die ihm mittlerweile unverholen zugedacht wird, eine Puppe an den Fäden höherer Mächte zu sein.

Seine zuletzt von mir registrierten Regungen vor der Kamera zuckten herum wie von Fäden gezogen, zwischen dieser und jener Pose, die Kunst eines Marionettenspielers bloß legend, der versucht, das Objekt seiner Darstellungskunst so echt wir möglich rüberkommen zu lassen.

Ich spiele euch etwas vor. Der Stolz auf dieses Können ist gewichen, so dass es aussieht, als spiele er nur noch sich selbst etwas vor.

Nicht der halbherzigste Versuch war mehr auszumachen, sich offen an das Publikum zu wenden, unverkrampft, nichts mehr von agil mit den Hüften schlenkern könnender Souverän, jung, aufgeschlossen und was das Schlimmste in dieser Verbindung ist, glaubwürdig.

Die Verbindung von Volk und Präsident ist aufgehoben wird mitgeteilt und dieser, nicht unintelligent genug, diese Tatsache nicht auch noch in sein Agieren mithinein schlüpfen zu lassen weil er darin noch einzig glaubwürdig wirkt: so dumm bin ich nicht, die jämmerliche Rolle, die ich hier spielen muss, nicht gleichzeitig auch einzusehen.

Nun wird aber berichtet, genau dieser Präsident hätte unter den Großen und kaum Seinesgleichen dieser Welt anlässlich des G8 Summits in Muskoka* nicht schlecht angegeben mit seinem Insiderwissen über das, was wahrscheinlich demnächst zu erwarten sein wird am Golf.

Im kommenden Jahr, so etwa gingen seine Worte, könnten Millionen wenn nicht Abermillionen umkommen, wegen der Sache am Golf.

Schrecklich, nicht wahr.

Aus anderen Berichten nun aber geht hingegen wiederum hervor, dass an diesem Bohrloch so gut wie nichts stimmt, Zuständigkeitsbereiche durcheinander fallen, dass gefummelt, geschummelt, betrogen und aus dem Weg geräumt wird, so dass man so gut wie nicht mehr nachkommt, allen diesen Unstimmigkeiten nachzugehen.

Fließt überhaupt Öl und zwar an der Stelle wo es behauptet wird. Frage. Dass hingegen die Mittel gegen das angeblich fließende Öl eingesetzt wurden und noch immer werden, ist unbestritten.

Wenig bestritten auch, dass diese alles andere als gesundheitsfördernd sind.

So dass die wie zur Bereicherung der Unterhaltung gedachten Worte des Präsidenten eine nachvollziehbare Basis finden.

Eine.

Wie aber soll ich diesen Punkt oder die Summe der Meinung, die ich mir zum Geschehen am Golf von Mexiko bilden kann mit den außenpolitisch, militärischen Absichten und Drohungen eben desselben Staates und seines Präsidenten in Verbindung bringen.

Einen dritten Weltkrieg damit beginnen lassen, zuerst die eigene Bevölkerung zu dezimieren und in ihrer moralischen und effektiven Widerstandskraft zu schwächen, wie kann sowas Sinn machen.

Verbinde die Punkte.

Dabei die Finger ineinander kreuzen, die Hände mit den Handflächen nach innen am Hinterkopf gemächlich aufsetzen, sich anschließend zurück lehnen und einen absolut unaufgeregten Atemzug wagen.

Der Präsident vergeht sich an dem, was er gesagt hat wie auch ich vergehe mich an dem, was ich gesagt habe, nämlich, mich nicht mehr mit konkret ablaufenden Geschichten zu befassen, die eh unaufhaltsam sind.

Wenn dieser Plot am Golf von Mexiko in der Weise, wie er befürchtet werden kann durchgeführt wird, dann ist es mit dem, was wir unter westlicher Zivilisation verstehen zu Ende.

Womit nicht gesagt ist, mit der Produktion von dem, was sich als Kultur ausgibt, sei nun nicht mehr zu rechnen.

 

* Der Anlass war nicht Toronto, wie zuerst angegeben. 29.7.10

Zusatz 29. 7. 10

Hat es schon einmal eine Umweltkatastrophe gegeben mit nur annähernd sovielen Opfern. Müsste einem eine solche Aussicht nicht schlaflose Nächte bereiten, zumal wenn man Präsident ist in einem Land, indem sich solches zu ereignen droht.

Keine Spuren solcher Bedenken, weder in den Medien noch in der emotionalen Verarbeitung dieses hergelaufenen Präsidenten, als seien insgeheim schon zuviele mit solchen Aussichten vertraut.