Raum

Es gibt für uns nur einen verbindlichen Raum, und das ist derjenige, in der wir das Bier durch die Kehle rinnen lassen, und uns nicht achten darauf, wohin es verschwindet oder in welche Elemente sich das Gebräu auflöst, sondern die Aufmerksamkeit daraufhin lenken, die Wirkung nicht zu verpassen.

Sehen ist auch Trinken. Funktioniert durch Auflösung. Auflösen erzeugt Stimmung, hier diejenige, die wir als Raum wahrnehmen.

Angestoßen wird immer am selben Ort. Die anstößigen Teile kommen und gehen im Ablauf unseres Auflösungsvermögens, das ortsunabhängig funktioniert.

Heftigere Auflösungsvorgänge, in der wir den Gattungswitz exemplifizieren oder auf die Probe stellen, setzen sich gegenüber den nur optisch verarbeiteten wegen der stärkeren Auflösungssignale in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, und schaffen ein Verhältnis zwischen nah und fern.

Für Existenz gibt es daher nur einen  Mittelpunkt, vermittelt durch das Raumempfinden des Ortes an dem aufgelöst wird. 

Das Erleben von Raum als Verhältnis unterschiedlich heftiger Auflösungsvorgänge ist für alle so in etwa ziemlich dasselbe.

Zerstörend für diese friedliche Einheit von Heimat schaffendem Nah und Fern tritt die Geometrie des Raumes auf, die das auflösende Subjekt auf der Ebene ihres heiligen Punktes würdigt, der so gut wie nichts an sich hat.

Kein Raum. Keine Dimension. Punkt oder Raumpsychologie, eher geläufig als Depression.

Ohne diesen Punkt fehlen die Nägel, das wissenschaftliche Raumbild zu stabilisieren.

Mit der Ringbahn nach Friedrichshain fahren und dort noch zwei Stationen die U5 nehmen. Schnellster Weg um in meinem Raum der Auflösung einen anderen Adepten desselben Auflöseverfahrens zum gemeinsamen Auflösen zu bewegen.

Den öffentlichen Raum abtun, als ein das eigene Raumerlebnis nicht zerstörender Einfluss, dazu benötigt es Haltung, die Dinge nicht anders zu gewichten als wie wenn man zuhause wäre, wo es mit dem Erleben von Raum vermutlich am ungestörtesten zu und her geht.

Ohne diese Haltung wenigstens einmal eingenommen zu haben, ist es schwer, das uns zustehende Raumerleben als unabhängige von jeder eingeschlagenen Route zu verstehen, sowie wie hier ausgelegt.

Der Raum wird durchschritten im Modus nur Sehen, ohne den Wunsch, sich in ihm aufzulösen. Es erscheint ein Fehler zu sein.

Der öffentliche Raum als Auflösungsschranke wirkt wie ein Gefängnis, in das man sich hinein bohrt.

Meine Liebe zur Geometrie ist solala. Aber so schlecht denke ich nicht von ihr, um gleich anzunehmen dieses Ergebnis sei ihr willkommen.

Das Raumerleben hat mit der Rangordnung zu tun, die sich ergibt zwischen den bewältigten und nicht bewältigten Auflösungsanforderungen.

Eng oder bedrückt. Gelöst, weit, endlos.

Frech und frei alles heraus fordernd was mit Redimensionierungansprüchen des Raumerlebens auftritt, diese Haltung im Raum steht dem Revolutionär, ersatzweise und konservativ denjenigen zu, die für diese Lage oder die Sicht auf die Dinge bezahlen können.

Ein Ort ist unser. Das heißt, niemand tritt auf, der das einheitliche Raumgefühl fähig ist aufzulösen.

Wenn ich mit der S-Bahn nach Friedrichshain fahre, dann beweise ich Haltung und Ergebenheit gegenüber dem einheitlichen Raumgefühl, wenn ich so tue, wie wenn ich zuhause wäre und keine Scheu zeige, etwas nicht so wie zuhause aufzulösen oder anzugehen.

Um ein bekannteres Bild zu bemühen in der Sache: der stoische Charakter, der von sich reden macht dadurch, sich auch nicht durch den kleinsten Hauch von Witz aus der Ruhe bringen zu lassen.

Weshalb ist diese Haltung angesehen.

Ruhe, also Anfang und Ende jeder Handlung, und das Gefühl der Überlegenheit treffen hier aufeinander, das letztere deswegen, wird nun behauptet, weil es dem Empfinden des einheitlichen und unzerstörten Raumgefühles am nächsten kommt.

Hält man an dieser Perspektive oder Optik gegenüber dem Raum fest, dann gibt es nur einen Raum oder ein uns mögliches Auflösungserlebnis des Raumes, das besteht aus nahen und fernen Auflösungszielen.

Dieses Raumerleben erscheint eine gattungsspezifische Zurüstung zu sein, die schwer gegen die Erkenntnis der Gattung aufkommt, dass sich im wissenschaftlichen Weltbild grundsätzlich nichts auflöse. Energie bleibe erhalten.

Eine tolle Sache, allein wir können den Standpunkt nicht einnehmen.

Objektivität als Standpunkt zwischen zwei Verdauungsorganen ist nicht nachvollziehbar, auch wen die Geraden verführen.

Ein abweichender Kurs vom einheitlichen, gattungsspezifischen Raumerleben kann nur zu einer Anhäufung von Fehlermeldungen führen, oder zur Vorstellung eines übermächtigen Raumes, in den aufgelöst wird mit der Folge, diesen als Bedrückung oder als objektiv zu empfinden, als nicht aufgelöst, als Schranke.

Die Objektivität des Raumes, wie ihn das wissenschaftlich geprägte Raumbild nahelegt, beruht auf einer Wahrnehmungsschwäche, die sich inzwischen allerdings mehrmals erfolgreich gerechnet hat.

Wer behauptet, er könne eine Aufgabe, in diesem Beispiel ein Ziel, hinter den uns optisch präsenten Auflösungsergebnissen zur Auflösung bringen, wird nicht vorneweg für einen Sprücheklopfer gehalten.

Die Fortschreibung der Geschichte, wie die Geometrie, gewissermaßen als Hudel des patriarchalischen Beutetriebes von jedem Studienanfänger routinemäßig flach gelegt wird, - die Fortsetzung dieser Geschichte lässt sich kaum besser aufzeigen als durch das Aufrufen von Google-Earth in einem Browser.

Auf den Speichern wächst, was bislang keine Chance für Wachstum hatte. Ein zuverlässig abgezirkelter Raum, so wie ihn bis dato noch niemand aufgelöst hat, eine Räumlichkeit illusionierend, von der erwartet wird, dass sie allen Auflösungsversuchen gegenüber die coole Seite zeigt.

Der virtuelle Raum behauptet seine Existenz nun aber auf eine ähnliche Weise wie den, den ich als Raum der Auflösung bezeichne. Bei Stromausfall lierfert er keine Bilder. Auf den kalten Platinen und in den Chips wird man sie nicht mehr finden.

Bones. Knochenfieber.

Entweder denjenigen Raumbezug einnehmen, der die Quelle aller Empfindungen oder Auflösungsresultate ist, - was am einfachsten ist sich vorzustellen, das sei dort, wo der Magen die unserer Aufmerksamkeit für zuträglich empfundenen Auflösungsresultate ausliefert -, oder das Erleben von Raum einer andern Verdauung widmen, aus deren Rülpser eine Stimmung ihr Schicksal liest. 

So gesehen gibt es für uns nur einen Raum und er ist nicht derselbe, wie ihn das geometrisch orientierte Raumbild nahelegt.

Da die Auflösung immer möglich sein muss, ist er zeitlos.

Da das Erleben davon überall möglich ist, ist er ohne Dimension, das heißt, er kann nicht plötzlich aufhören, wenn man in diese oder jene Richtung marschiert.

Teatime am Rande des Universums. Wo ist das Bier.

 

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Vorübungen zum Thema Raum